Portugiesischer Seenotrettungskreuzer UAM 602 “ATENTO” im Massstab 1:20
Wie kommt man nur auf den Gedanken so ein Schiff als Modell zu bauen? Ganz einfach: Man muss sich nur mit dem UAM-Virus anstecken und dann geht das ganz schnell. An dieser Stelle danke ich dann mal meinem Freund und Modellbaukollegen Stefan von meiner Partnerwerft dafür, dass er mich mit diesem offensichtlich sehr ansteckenden Virus infiziert hat.
Stefan macht schon seit Jahren jedes Jahr Urlaub im schönen Portugal und hat da im schönen Sagres an der portugiesischen Südküste immer wieder eines der Schwesterschiffe der “Atento”, nämlich die UAM 603 “Diligente” vor Augen und vor der Kameralinse. Klar dass er, als bereits seenotrettungsinfizierter Modellbauer, auf dieses Schiff aufmerksam wurde. In der Regel sind die Seenotrettungsboote und -kreuzer des europäischen Auslands hier in unseren Breiten doch eher weniger bekannt und schon gar nicht auf hiesigen Modellgewässern als Nachbau anzutreffen.
Stefan hatte also das Problem, dass er ein schönes Vorbild gefunden hatte, für das es aber leider keine Pläne oder großartig andere verwertbare Informationen für einen Nachbau gab. Immerhin konnte Stefan einen Generalplan von der portugiesischen Marine bekommen. Damit gab es schon mal eine Seitenansicht und eine Draufsicht sowie mehrere hundert Fotos.
An dieser Stelle kam ich dann ins Spiel. Stefan und ich haben uns über ein Modellbau-Forum kennengelernt und zwangsläufig haben wir uns auch über das eine oder andere geplante Projekt unterhalten. So kam es, dass ich - eigentlich nur um ihm zu seinem Modell zu verhelfen - anfing aus den vorhandenen Unterlagen ein 3D-Modell im Computer zu erstellen, dass als Grundlage für einen späteren Bau dienen sollte.
Gesagt, getan... das CAD-Modell wuchs und entsprach mehr und mehr dem Original. Wie das halt so geht, wenn man sich so intensiv mit einem Schiff beschäftigt: Man findet schließlich selbst gefallen daran. Und da ich auch ein Freund der besonderen Schiffe bin und ich gerne ein Modell steuere von dem nicht schon vier oder fünf andere Versionen bei einem Schaufahren gleichzeitig auf dem Wasser sind, gefiel mir dieser kleine Seenotrettungskreuzer immer mehr.
Da ich genug andere Projekte in der Werft hatte war ein Bau der UAM 602 eigentlich gar nicht geplant. Aber wie das so geht... da schaut man in seinen Bastelfundus und da schlummerten doch tatsächlich noch ein paar Graupner-Mini-Jets, die von der Größe her perfekt ins Heck einer 1:20-UAM passen würden.
Da sich hier also die Chance bot preiswert - da ja nicht noch großartig Antriebe oder Steuerungsteile beschafft werden mussten - an ein mal wieder nicht alltägliches Modell zu kommen entschied ich mich also dazu, die UAM “mal eben” auf Kiel zu legen (Mittlerweile hat auch mein Freund Stefan mit dem Bau seiner UAM 603 begonnen, allerdings im handlichen Massstab von 1:10).
Somit wird eigentlich auch die UAM 602 wieder mal ein Low-Budget-Modell, dessen Bau mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand betrieben wird. Ganz getreu meinem ganz speziellen Motto: Modellbau muss nicht unbedingt teuer sein...
Im Juli 2014 durfte ich dann beruflich selber nach Portugal reisen und unser Werk in Viana do Castelo besuchen. Welch Zufall... denn Viana do Castelo ist der Heimathafen der UAM 602 “Atento”. Das gab mir dann den letzten Rest bezüglich der “portugiesischer-Seenotrettungskreuzer-Infektion”. Nachdem ich mit einer Speicherkarte voller Detailbilder nach Hause kam ging es gleich in die Werft...
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