Das Projekt RS163

oder “Wie konnte es nur soweit kommen?”

Habe ich nicht schon genug Projekte in der Pipeline? Muss das unbedingt noch sein? Und muss es soo groß sein? Bestimmt sind das Fragen, die sich der eine oder andere Schiffsmodellbauer auch schon mal gestellt hat.

Die Antwort ist ganz einfach: JA!! ES MUSS!!

Manchmal ist das einfach so. Da stolpert man (oder wird gestolpert) über ein Schiff und dann ist auch schon alles zu spät. Wobei das mit der Petter C.G. Sundt-Klasse eigentlich erst Liebe auf den zweiten Blick war. Und zunächst ging es ja auch um die RS 160, wobei das ursprünglich auslösende Moment die RS 142 lieferte. Kompliziert? Nein... eigentlich nicht.

Es war so um den März 2015 herum als ein Modellbaukollege mit einer Bitte an mich heran trat. Er hatte eine 2D-Zeichnung eines norwegischen Seenotkreuzers und wollte diesen gerne als Modell bauen. Das war die RS 142 “Horn Flyer”. Aber leider gab es keine echten Pläne dazu. Mit eines der größten Probleme ist dann immer der Rumpfbau. Denn wenn man keine Spanten hat wird´s schwierig. Also tat ich ihm den Gefallen und entwickelte aus seiner 2D-Zeichnung und im Netz verfügbaren Fotos ein 3D-CAD-Modell, aus dem ich für ihn dann einen kompletten Spantsatz ableiten konnte. Soweit, so gut. Sah ja schon schmuck aus, dieser Kreuzer. Aber gut... ich hatte andere Projekte und damit war das Thema für mich erstmal erledigt.

Bis dann im Mai 2015 die DGzRS ihr 150-jähriges Bestehen mit großem Aufgebot in Bremerhaven feierte. Was für eine tolle Veranstaltung. Rettungseinheiten aus fast ganz Europa und Skandinavien versammelten sich in Bremerhaven zu einer wahrlich einzigartigen Veranstaltung. Unter den angereisten Gästen war dann auch die brandneue, frisch von der Werft ausgelieferte udn noch nicht mal getaufte RS 160 des norwegischen Seenotrettungsdienstes.

Hauptgrund für den Besuch in Bremerhaven war ja eigentlich das bei diesem Anlass getaufte erste Schiff der neuen 28m-Klasse der DGzRS und die Möglichkeit dieses Objekt der Begierde live zu sehen und zu besichtigen (der Bau eines Modells dieses Klasse steht auch noch auf der modellbauerischen ToDo-Liste). Doch wie das so geht: Da steht man auf dem Schiff dessentwegen man angereist ist, schaut sich das Spektakel auf dem Wasser an und wird plötzlich erschüttert von einem infernalischen Motorsound. Zusammen mit den niederländischen Kollegen präsentierten die norwegischen Seenotretter ihr Schiff auf perfekte Art und Weise: Das Auspuffgeräusch der RS160 ließ vermuten, dass die Werft  beim Zusammenbau den einen oder anderen Schalldämpfer vergessen hat und dementsprechendn donnerten die Zündungen der Scania-V8-Motoren aus dem Drehzahlkeller heraus ungedämpft in die Magengrube. Was ein herrliches Gefühl. Ich glaube, genau da ist es passiert: Gesehen, gespürt, verliebt! Seit diesem Zeitpunkt kreisten meine Gedanken immer häufiger um dieses Schiff und der Gedanke, es als RC-Modell zu bauen festigte sich mehr und mehr.

Also machte ich mich auf die Suche, recherchierte im Internet und fand.... leider nicht viel. Es gibt einige sehr schöne Fotos von Kreuzern der Petter C.G. Sundt-Klasse ,aber kaum echte Detailaufnahmen. Erschwert wurde die Informationsbeschaffung zusätzlich dadurch, dass es sich bei der RS 160 schon um eine weiterentwickelte Version handelte, gut zu erkennen an der geänderten Schleppwinde und dem größeren Kran auf dem Achterdeck. Mehr durch Zufall habe ich dann herausgefunden , dass diese Schiffe bei der schwedischen Werft Swede Ship Marine gebaut werden und habe diese kurzerhand angeschrieben, ob sie mir denn mit Informationen weiterhelfen können. Die Werft zeigte sich sehr hilfsbereit und so bin ich jetzt in der Lage dieses Modell sehr nahe am Original zu bauen. Und von der Werft kam dann auch der Vorschlag statt der RS 160 doch lieber auf das aktuelle Design umzuschwenken und eines der beiden Schiffe (RS 162 oder RS 163)  zu bauen, die auch aktuell in der Werft im Bau sind. Auch diese weisen gegenüber der RS 160 schon wieder ein Facelift auf, z.B. durch eine geänderte Farbgebung, andere Suchscheinwerfer und Antennenanordnung.